MaZaMo – Mango, Zara, Monkey House

Tag 59 bis 66, Dienstag 01.07 bis Dienstag 08.07.2014 – Schwesterle zu Besuch in Malaga

Gestern Abend rang Deutschland Algerien mit 2:1 nach Verlängerung bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien nieder und heute früh soll ich allen Ernstes meine Schwester mit dem Auto vom Flughafen abholen. Ankunft 8:30 – es ist jetzt gerade einmal 06:30 und ich quäle mich nach 2 Stunden Schlaf wieder aus dem Bett. Aber was tut man nicht alles für die Kleine. Außerdem freue ich mich ja auch schon riesig auf ihren Besuch. Endlich bietet sich einmal Zeit und Gelegenheit, Malagas Sehenswürdigkeiten und kulturellen Highlights zu besichtigen. Ryanair landet pünktlich und Schwesterherz kommt tatsächlich als eine der ersten aus dem Flughafen geschlendert…mit zwei Koffern (die als ein Handgepäckstück transportiert wurden!). “Was zum Geier hast Du dabei Schwester?” – “Keine Angst Brudi, die sind fast leer…noch!“. Ohje, mir schwant jetzt schon Böses. Vorsichtshalber steuere ich direkt das erstgelegene Einkaufszentrum an, um den ersten Shopping Hunger unmittelbar zu stillen. Keine Einwände vom Beifahrersitz, lediglich ein breites Grinsen. Wie zutreffend manchmal Klischees sein können. Allerdings handle ich nicht ganz uneigennützig, brauche ich doch selbst auch noch eine Badehose für den geplanten Tag am Strand (eigentlich traurig, dass ich nach 8 Woche Malaga immer noch keine habe – liegt wohl am stressigen Spanischkurs und der mangelnden Freizeit).

Nach kurzen drei Stunden fahren wir auf beinahe direktem Weg in Richtung Wohnung/Strand. “Beinahe direkt” – ich wage es kaum zu  schreiben – weil wir uns seit ihrer Ankunft bislang dreimal verfahren haben – das passiert mir nicht einmal mit Susi, nur mit Elena! Eventuell liegt es daran, dass bei meiner Schwester Norden immer oben bzw. vorne ist. Theoretisch fahren wir also permanent nach Norden…und dabei liegt der Strand doch gerade südlich!?! Mittlerweile ist es 14 Uhr als wir am Stadtstrand Malagueta ankommen…jetzt erst einmal chillen und chillen…

Das Abendprogramm wird heute auch kein sonderlich ausgefallenes sein. Bisschen Tapas, bisschen Wein trinken, bisschen WM schauen, Punkt. Sis ist genauso erschöpft wie ich und meine Mitbewohner hängen vom vorigen Tag noch ebenso in den Seilen. Also treffen wir uns bei Pepa y Pepe, meiner absoluten Lieblings-Tapasbar in Malaga, und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Sis & ich
Sis & ich

Mittwoch, 02.07: Trotz Besuch von Schwesterle darf der Unterricht nicht zu kurz kommen und ich verbringe den halben Tag in der spanischen Vokabel- und Grammatikhölle. Zurück im Apartment – eigentlich mein Ort der Glückseligkeit – trifft mich unvermittelt und gnadenlos ein Schlag. Meine Schwester schaffte es, innerhalb eines halben Tages eine Art Primark Zentrale in meinem Zimmer zu errichten – Zara, Mango, und was weiß ich was für Tüten liegen verstreut auf Boden, Bett und Mobiliar. Auf den ersten Blick könnte ich nicht einmal mit Gewissheit sagen, ob meine Schwester im Zimmer ist oder nicht…was ich generell bedenklich finde, ist die Größe des Zimmers doch vergleichbar mit einer Schäferhundhütte (und selbst der hätte Platzangst). Wie auch immer, sie ist nicht da. Da ich ausschließe, dass sie auf eigene Faust das Picassomuseum oder die Alcazaba besichtigt, gehe ich zum Strand…und werde fündig. Offensichtlich war das Shoppen kräftezehrend und aufreiben, denn sie liegt da und schläft. Passt, Adaption der spanischen Gepflogenheiten in weniger als 24 Stunden – meine Schwester ist ein interkulturelles Genie! Ich leg mich dazu und genieße die Siesta.

Nach so einem anstrengenden Tag, darf der Abend natürlich keinesfalls zu viel von einem abverlangen. Das Hotel mit dem wohl spektakulärsten Ausblick über den Hafen sowie die Altstadt Malagas bietet hierfür perfekte Rahmenbedingungen. Bei Vino Dulce (typischer, süßer Wein Malagas mit knapp 18 %) genießen wir auf dem Dach des Hotels in einem Strandkorb liegend den Sonnenuntergang über Malaga – einfach schön und relaxed. Herrlich! Wieso sind Sonnenuntergänge im Urlaub und speziell am Meer so viel faszinierenden als zuhause? Oder nimmt man sich zuhause einfach keine Zeit, das Schöne zu genießen? Egal, hier geht es uns gerade gut, bis auf ein klein wenig Hunger. Was jedoch auch kein Problem darstellt, befindet sich auf der Dachterasse nicht nur eine Bar, sondern auch eines der besten Restaurants der Stadt. In nahezu perfektem Spanisch bestelle ich mit Käse gefüllte Champignons als Vorspeise, Entrecote mit Kartoffeln und Rinderfilet mit Gemüse – theoretisch perfektes Spanisch. Anstelle der Vorspeise-Champignons bekommen wir Hauptspeise-Cannelloni – aber immerhin mit Käse gefüllt. War also nur ein halber Vokabelfehler. Zum Glück geht beim Fleisch nichts schief. Das Rind ist perfekt…und mächtig. Essen zwischen 22 und 23 Uhr ist mein Magen noch nicht gewohnt, hier jedoch Alltag.

Rooftop bar
Rooftop bar
Rooftop Bar
Rooftop Bar
Rooftop bar
Rooftop bar

Donnerstag, 03.07: Alkohol…keine gute Geschichte beginnt mit Salat (Zitat Leon). Heute soll  gefeiert werden. Nach Schule und Strand findet  unser traditionelles Mittwochs-WG-Kochen statt. Zugegeben, es ist Donnerstag, aber wen kümmern schon Tage? Muscheln und Gambas in Tomaten-Weißwein-Soße mit Weißbrot werden serviert – kein Salat (auf einen typischen Facebook-Post des Essen mit Untertitel “Das Leben ist gut!” verzichte in dieser Stelle).  Während Schwesterle bislang höchstens einsilbig Englisch gesprochen hat, beginnt sie plötzlich ungeniert und hemmungslos mit meinen Mitbewohnerinnen Astrid und Sesilia zu quatschen…womit wir wieder am Anfang des Absatzes wäre: Alkohol. Offensichtlich wirken zwei Wodka-Sangria bei meiner Schwester vergleichbar dreier Jahre Schulenglisch. Warum zum Geier quäle ich mich eigentlich in den Spanischunterricht, ich sollte einfach mehr Zeit in Bars verbringen! Als Älteste der Runde wird meine Schwester von den anderen beiden Mädels in ein Trinkspiel eingewiesen. Ich hätte es kaum für möglich gehalten aber Kings ist nicht der Höhepunkt an sinnfreien und banalen Trinkspielen – dieses hier übertrifft Kings sowohl in Geschwindigkeit als auch Wahrlosigkeit. Das Reglement ist schlicht erklärt: Wer auf eine gestellte Ja – Nein Frage mit Ja antworten muss, muss trinken. Das ist es! Zu allem Überfluss und um die Trinkgeschwindkeit hoch zu halten, müssen die Spieler sich die Fragen nicht selbst ausdenken – das würde ja einen gewissen Grad an Kreativität voraussetzen, nein, in Zeiten der Digital Natives gibt es hierfür App. Was auch sonst. Ablauf des Spiels: App starten, Frage anfordern, Frage lesen bspw. “Ist deine Haarfarbe braun”, Trinken falls Haarfarbe braun, Frage anfordern, Frage lesen bspw. “Hast Du Schuhe an”, Trinken falls Schuhe an…und so weiter und so fort. Deprimierend. Der Vorteil des Spiels: meine Schwester ist mittlerweile Englisch Muttersprachler und wir können die Wohnung in Richtung Stadtzentrum verlassen (was aufgrund unseres Alkoholpegels nicht notwendig aber zwingend gewünscht ist!).

Monkey House – mittlerweile zumindest in unserem Kreise eine kulturelle Pilgerstädte – ist die Örtlichkeit unseres ersten Pitstops; 0,75 Liter Mojito für 3,- Euro das Getränk unserer Wahl. Obwohl unser Englisch (und Spanisch) einen hohen Perfektionsgrad erreichte und weitere Verbesserungen unmöglich erscheinen. Dann arbeiten wir eben an der non-verbalen Kommunikation und schwingen das Tanzbein. Als Animateure für den ganzen Club erfinden wir den Barhockertanz, bei dem abwechselnd Einer auf den Barhocker in der Mitte steht und einen Tanz aufführt. Gefährlich? Vielleicht! Witzig und unterhaltsam? Ganz sicher. Außerdem sind wir betrunken, da passiert schon nichts. Nach 0,75 Liter Mojioto und gefühlt 30 Gramm Zucker ziehen wir weiter Richtung Vevelt und anschließend zu unserem Lieblingsitaliener…der eigentlich Türke ist, oder Spanier? Man weiß es nicht, sein Angebot reicht von Pizza über Kebab bis Bocadillos (im Prinzip wie Traumpizza Karlsdorf, nur eben ohne Inder – für alle die es kennen). Jedenfalls ist es die günstigste (2,50 Euro mit Nachtzuschlag) und beste Pizza ever, ever, ever…naja, so lange man halbwegs alkoholisiert ist, ansonsten würde ich davon abraten. Sonst schmeckt die Geschichte vielleicht wirklich wie Salat.

Monkey House
Monkey House

Freitag, 04.07: Wer feiert kann auch Arbeit…oder in meinem Fall die Schulbank drücken. Schwesterle hingegen schläft, David verschläft und Junior ist ohnehin nie pünktlich. Bin ich denn der Einzige der wach ist? Nach 6 ermüdenden Stunden ist endlich Wochenende… jedoch bleibt leider keine Zeit zum relaxen, um 18 Uhr wird die Partie Deutschland – Frankreich (WM) angepfiffen und wir haben uns in einem Irish Pub verabredet. Aber was ist das? Der ganze Laden ist voll mit Franzosen – ich mag die ja schon generell nicht so sehr aber bei einem Fußballspiel gegen Frankreich mag ich sie noch viel weniger: “Alles les Bleus” im ganzen Pub, schrecklich…haha, zumindest bis Minute 17, jetzt ist komischer Weise totenstille und nur wir feiern Deutschland: “Adieu les Bleus!” – irgendwie mag ich die Franzosen gerade doch.

Und so ein Sieg will auch ordentlich gefeiert werden. Der prädestinierte Platz dafür ist Casa David, in der traditionell sämtliche Pre-Party Veranstaltungen stattfinden. Ted überrascht uns mit einem weiteren, tatsächlich “anspruchsvollen” Trinkspiel: Bier-Pong…”Im Prinzip Ping Pong mit Bier” beginnt er zu erklären und weißt uns in das Spiel ein. Als Team (Schwesterle und ich) müssen wir Tischtennisbälle in 10 mit Bier gefüllte Gläser des Gegners werfen, die am anderen Ende des Tisches platziert sind. Unsere Gegner Ted und David versuchen unsere Gläser zu treffen. Landet ein Tischtennisball in einem Glas, so muss dies ausgetrunken werden. That’s it. Okay, es gibt noch ein paar zusätzliche Feinheiten, die jedoch nicht sonderlich erwähnenswert sind. Und siehe da, es ist das erste Trinkspiel, das mir tatsächlich Spaß macht allein des Spielens wegen. Schwesterle erweist sich sogar als richtiges Talent des Spieles und versenkt einen Ball nach dem anderen. Wir gewinnen jedes Spiel…verlassen ungeschlagen die Bier-Pong-Platte und auch das Englisch meiner Schwester funktioniert wieder einwandfrei. I like. Was weniger funktioniert, ist der Plan noch auszugehen, leiden doch die Verlierer des Spieles zunehmend an Müdigkeit und Unlust. Glücklicher Weise kann ich mir auf dem Heimweg von David noch eine 2,50 € Traumpizza vom spanischen Italiener mitnehmen.

Bier-Pong
Bier-Pong

Samstag, 05.07: Ich: “Stadtrundgang, Besichtigung der Befestigungsanlagen oder doch lieber ein Museum?” – meine Schwester (mit einem Blick als hätte ich vorgeschlagen eine Bolognese aus Hundewelpen zu machen): “Hä, hast Du nen Knall, ich will shoppen und an den Strand!” Habe ich das wirklich richtig verstanden? Shoppen? Mit den Artikeln in meinem Zimmer könnte Karstadt bequem einen dreiwöchigen Sommerschlussverkauf überstehen und sie will noch mehr einkaufen (also falls Karstadt zum Sommerschlussverkauf noch existiert)? So jedenfalls in etwa verlief unsere Diskussion am Samstagmorgen. Schwesterle, wohl noch etwas Bier-Pong getrübt, gab die Direktive für den Tag aus – und ich bin nichts, wenn nicht kompromissbereit.  Also wird es ein echt entspannter Tag am Strand. Malagueta, der Stadtstrand Malagas, ist wirklich sehr sehr schön. Selbst am Wochenende liegen wir nicht Handtuch an Handtuch und das recht kühle Meerwasser bietet eine ausgezeichnete Erfrischung. Der Abend bleibt ebenso umspektakulär. Fußball schauen und anstelle bei einem türkischen Italiener essen wir heute bei einem mexikanischen Inder – da soll mal einer sagen, wir seien nicht weltoffen. In Anbetracht des Planes für morgen – wieder Strand, aber weiter weg – machen wir uns gegen 22 Uhr bereits auf den Heimweg. Nach den Strapazen der letzten Tage kann man auch mal früher ins Bett.

Nerja
Nerja – Balcon de Europa
Nerja
Nerja – Balcon de Europa
Nerja - Balcon de Europa
Nerja – Balcon de Europa

Sonntag, 06.07: Zeitig am Morgen geht’s los nach Nerja, eine Stadt circa 1 Stunde entfernt von Malaga, die laut zahlreichen Empfehlungen schönere Strände als Malaga bieten soll. Jedoch nicht nur Strände, sondern auch der Blick vom “Balkon Europas” gehören zu den Hauptattraktionen dieser Touristenhochburg. Letzteres steuern wir direkt an und tatsächlich – mir gefällt der Blick vom Balkon Europas, auch wenn ich nicht genau weiß, wieso er so genannt wird. Aber sche is! Nach einer kurzen Fotosession ist es aber auch Zeit für den Strand, mehr Kultur und Herumgelaufe möchte ich Schwesterle nicht zumuten. Mit Sonnenschirmen und Decken unter den Arm geklemmt ziehen wir los in Richtung Hauptstrand. Bereits der erste Blick lässt Böses ahnen – heute, an einem Sonntag, hatten tatsächlich auch 1 bis 2 andere Menschen die Idee mit dem Strand. Genau genommen können wir den Strand vor lauter Sonnenschirme nicht erkennen. Die versprochene, naturbelassene Idylle sieht anders aus. Glücklicher Weise lernt Teilzeitreiseleiter David aus gemachten Fehler und informiert sich vorab über unsere Ziele. So bekam er einen Tipp über eine  Bucht, die über einen Hügel zu erreichen ist. Diese gilt es nun zu finden. Zunächst einmal verlaufen wir uns aber – wie immer.  Ein alter Ziegenpfad ist unsere letzte Chance. Tatsächlich, nach weiteren zehn Minuten entdecken  wir ein selbstgebasteltes Schild mit der Aufschrift “Playa –>” (ich spare mir an dieser Stelle die Übersetzung). Wow, vom Hügel sieht die Bucht einfach herrlich aus. Der Abstieg ist zwar etwas mühsam und holprig aber wer in die Natur möchte, sollte eben nicht nur mit Flip Flops bewaffnet sein. Aber was ist dass denn? Hier sonnen sich weder klassische Touristen noch lokale Spanier, hier wohnen Aussteiger und Hippies. Zugegeben, der Strand ist weitestgehend leer, wunderschön und es ist ausreichend Platz vorhanden – dennoch komme ich mir vor, als würde ich die Privatsphäre von Robinson Crusoe stören und innerhalb seiner vier Wände meinen Sonnenschirm aufspannen. “Hey Freitag, sollen wir heute ein paar Leute zum Essen einladen?” – “Geht nicht, da liegen wieder ein paar ignorante Deutsche bei uns im Wohnzimmer!“. Egal, schön ist’s hier. Die Bucht ist maximal 50 m breit und tief, was tatsächlich den Eindruck einer gewissen Abgeschiedenheit vermittelt, auch wenn der Hauptstrand Nerjas mit dem Meer an Sonnenschirmen lediglich eine Klippe weit entfernt ist. Weit genug jedenfalls um Massage-Mädels, Sonnenbrillen-Händler und Getränke-Lieferanten vom Strand fernzuhalten. Ein Lob an den Reiseleiter.

Bei Robinson und Freitag
Bei Robinson und Freitag
Bei Robinson und Freitag
Bei Robinson und Freitag

17:00 Uhr, der Hunger meldet sich. Einerseits besitzen wir nicht die Dreistigkeit, vom Wohnzimmer einfach in die Küche umzuziehen, andererseits hält sich mein Vertrauen in die Kochkünste von Robinson und Freitag doch sehr in Grenzen, rauchen sie doch seit unserer Ankunft eine Bong nach der anderen. Lösung: zurück in die Zivilisation. Hier gibt es wieder Strandbars und Restaurants gereiht wie an der Perlenkette. Und beinahe alle davon bieten einen “gegrillten halben Hasen” an, was meiner Schwester beinahe Tränen in die Augen treibt, während bei Leon mehrheitlich das Wasser im Mund zusammenläuft. Oh-Oh, hoffentlich steuern wir hier nicht in eine zwischenmenschliche Problemsituation, denn Schwesterle erklärt Leon gerade ausführlich, warum es falsch wäre, die Artgenossen von Bella und Edward zu essen (ihre beiden Hasen, die nach Twighlight-Helden benannt sind). Der Kellner kommt, wir bestellen nacheinander ganz brav Hähnchen oder Fisch – zum Glück hat meine Schwester nicht auch noch ein Aquarium mit Nemo oder ein Freiluftgehege mit Hühnchen, sonst müssten wir wohl vegan Essen. Leon bestellt…einen halben gegrillten Hasen! Ich fass es nicht. Zum Glück in Spanisch, so dass Schwesterle nichts mitbekommt. Ich unterdrücke kurzweilig mein Unverständnis und sammle gedanklich mein Spanisch, um dem Vollpfosten geheim zu sagen, dass sobald das Essen kommt, er bloß nicht sagen soll, dass es Hase ist. Was passiert? Leon antwortet in bestem Hochdeutsch (was meine Schwester zwar nicht spricht, jedoch aber versteht): “Wie bitte Daniel? Wem soll ich später nicht sagen, dass ich Hase bestellt esse?“. Und dabei grinst er gerade auch noch von Ohr zu Ohr. Manchmal denke ich, der Typ macht das in voller Absicht, treibt seine nächstenliebenden Mitmenschen in den Wahnsinn und feiert sich innerlich. Dann denke ich aber wieder, er springt einfach gerne mit vollem Anlauf in Fettnäpfchen und weiß es gar nicht. Wie auch immer. Meine Schwester beruhigt sich ob des halben Edward relativ schnell und zeigt eine bis dahin unentdeckte opportunistische Seite: “So Leon, zur Strafe musst Du mir später einen Froozen Joghurt holen gehen!“. Und tatsächlich gibt sich Leon reuig und willigt ein. Habe ich mich gerade verhört? Mein mit Abstand faulster Reiseetappenfreund nimmt freiwillig einen 30 Minuten Fußmarsch auf sich,  um Eis für meine Schwester zu holen? Respekt, Du bist halt doch kein menschlicher Pappteller!

Montag, 07.07: Letzter Tag – kurz erzählt: Der Koffer ist noch nicht voll genug, wir müssen noch einmal Shoppen gehen. Ja warum auch nicht, in Karlsruhe gibt es ja keine Läden wie H&M, Mango, Zara etc. Da muss man die Gelegenheit beim Schopfe greifen – und bei Ryanair Gepäck für 40,- Euro anmelden. Das soll mal einer verstehen.

Was bleibt nun an Eindrücke aus Malaga, Schwesterle? Kurz gefasst: MaZaMo – Mango, Zara, Monkey House! Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Besuch in Asien 2015.

2 Comments

  1. Ich hab einfach voll auf dem Schlauch gestanden 😀 Und das Eis hat mir wahrscheinlich im Endeffekt am meisten genützt, war es doch schon völlig flüssig, als es zu Hause ankam 😀

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