Kuala Lumpur – Schlemmerparadies

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Tag 181 bis 188, Freitag 31.10. bis Samstag 08.11.2014 – Frösche, Flundern, Filetstücke – einfach Lecker! 

Ohne konkrete Vorstellungen lande ich morgens um 07:00 am KL International Airport, Malaysia, und stelle fest: Mmmhh, hier is ein bissl anders als in Kathmandu! Sauberer, organisierter Flughafen, asphaltierte, 4-spurige Autobahn, geordneter Verkehr (ohne die Notwendigkeit der Hupe), klimatisierte Reisebusse, funktionsfähige Taximeter (auch wenn nicht jeder Taxifahrer es zugibt) und ein Hostel, das mich sogar erwartet und einen Aufnahmebogen bereithält. In Nepal würden sie den Kopf schütteln…das macht doch alles Arbeit!

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Frösche
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Mein Tick
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Kaffeesucht
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Spieße am Straßenrand

Dann erspähe ich es. Ein Zeichen, hell leuchtend am Horizont. Freude und Lust entwickeln sich unmittelbar. Es zieht mich an wie ein Magnet. Das goldene M. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt: ‘Der Daniel hat sie nicht alle!’ – aber glaubt mir, nach 30 Tagen Dhal Bat, Kartoffeln und allen anderen Arten typischer Tiernahrung reagiert mein Körper Instinkt getrieben, primitiv. Und ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich auf dieses Big Mac Menü freue. Klar, eine gutes Deutsches Vesper mit Bratwurst, Schwartenmagen, Senf und Bauernbrot fände ich noch geiler. Aber such mal Schwein basierende Köstlichkeiten in einem muslimischen Land. Das ist, als ob du bei der Bundeswehr einen fliegenden Eurofighter, bei der Stadtverwaltung einen arbeitenden Beamten oder beim Telekom Kundencenter eine freie Leitung suchst… Schwierig. Also zurück zum Big Mac. Für mich erfüllt er gerade einen Doppelzweck. Genuss und Heimat. I am Lovin it. Hört sich blöd an, ist aber so. Er schmeckt einfach überall gleich und ich könnte momentan genauso gut im McD Karlsruhe Mitte sitzen. Zumindest denke ich das. Daraus liese sich eigentlich eine wissenschaftliche Serie starten, indem ich in jedem Land einen Big Mac teste. Muss man aber nicht verstehen, jeder hat irgendwie einen besonderen Tick. 😉

Die Wettervorhersage der nächsten Tage ist suboptimal: 7 Tage Regen, Gewitter, Sturm. Naja, Monsun eben. Macht aber nix, in KL ist eh nicht so viel zu sehen. Die Petronas Towers natürlich, aber ansonsten? Essen! Essen! Essen! Hühnchen oder Fisch in den Foodcorners der Einkaufszentren, Frosch am Spieß und Flunder auf der Straße in Butik Bintang, ‘anderes’ Fleisch in Chinatown, Essen einfach überall. Paradiesisch nach den eintönigen letzten Tagen. Und günstig. Eine Portion ist für unter 10 Ringgit zu haben = 2,50 €. Neben dem Essen gibt es endlich auch wieder Starbucks Kaffee. In Nepal stellte ich einmal mehr fest, wie Kaffee süchtig ich eigentlich bin. Also genieße ich relaxte Tage in Kaffees und Restaurants…mit ‘Highspeed’ WiFi (irgendwann muss ich ja auch diesen Blog schreiben. Das kostet unzählige Tassen an Caramel Capuccino, Venti).

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Petronas Towers

Die Petronas Tower: 452 Meter in die Höhe ragend, von beinahe überall im Zentrum zu sehen, Wahrzeichen der Stadt und für mich einfach toll, davor zu stehen und nach oben zu blicken. Hat schon was. Was weniger ‘was hat’, ist die Führung in den Towern zum Skywalk der 41./42. Etage für 80 Ringgit. Erstens, ist der Skywalk nicht außergewöhnlich hoch und zweitens, ist es schwierig vom Skywalk aus das Wahrzeichen der Stadt zu sehen. Du bist ja schließlich selbst drin.

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Rooftop-Bar
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Blick Rooftop Bar

Meine malaiischen Freunde nehmen mich lieber mit in die Skybar, ein Club im obersten Stockwerk gegenüber der Towers. Wahnsinn. Sie selbst waren noch nie in den Towers, es würde sich nicht lohnen. Mit T-Shirt, Shorts und FlipFlops wirke ich ein wenig under-dressed im Vergleich zu den Mädels in Cocktailkleid und High-Heels oder den Typen im dunklen Anzug. Aber das schöne ist: Es stört keinen. Ob FlipFlop, Anzug oder High-Heels, wir trinken und lachen gemeinsam. Coole Sache. Die Preise sind dann aber doch eher High-Heel mäßig, 10,- Euro bezahle ich für einen Mojito. Mag für Deutschland nicht viel sein, hier ist 1/4 meines Tagesbudgets. Und…trinke ich nur Einen? Heute sicherlich nicht. Nach meinem Fauxpas in KL sind heute mehrere Drinks nötig.  

 

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Klassisches Backpacking 😉

Unterschiedlichste Buden in KL: Mein erstes Hostel entpuppt sich als Niete für Backpacker. Null Gemeinschaftsräume, Null Entertainment, Null Fun, Null Mitbewohner (Ausnahme: eine Nacht wohnte ein Backpacker aus Myanmar bei mir – fand ich super spannend und ich hätte ihn gerne über sein Land ausgefragt aber leider sprechen wir keine gemeinsame Sprache). Das zweite Hostel ist schon ein wenig besser, im Zimmer kommt allerdings die Höhenkrankheit zurück und ich muss Dimox dagegen einnehmen. Warum? Ich bewohne das obere Stockbett in einem Haus im Kolonialstil. Bedeutet, mein Stockbett ist direkt unter der Decke bei geschätzten 4,30 Meter. Auf drei Seiten geschlossen fühlt es sich an wie in einer Gruft oder einem Sarg. Am letzten Abend belohne ich mich dafür mit etwas Luxus. 5 Sterne, Zentrum, 70qm Suite, Blick auf die Tower und Dachtrassen Pool 33. Stock – das ganze für 55,- € die Nacht. Auch hier bin ich der einzige mit FlipFlop, ausgewaschenem Shirt und Rucksack. Aber wen interessiert’s?! Ich bin es mittlerweile gewohnt.

Alle Bilder zu Malaysia gibts (bald) hier: Galerie

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